Teil 4.0 - Obduktion und Munition

(Autor R. Rohde)

A. Keine Obduktionen.


Laut Polizei und Staatsanwaltschaft wurde die Leiche von Tim Kretschmer obduziert. Diese Obduktion ergab, dass im Blut des jungen Mannes keine Medikamente, Drogen oder auch Alkohol nachgewiesen werden konnte.

Der aufmerksame Leser hatte auch von einem Steckschuss im linken Knöchel erfahren. Ebenso von einem Steckschuss im rechten Knie, aus dem nach der Bestattung des Leichnams auf wundersame Weise eine Schussverletzung in der rechten Wade geworden war. Des weiteren war ein Geschoß in seine Stirn eingedrungen und hatte den Schädel durchschlagen. Die Obduktion habe „Hinweise“ erbracht, dass es sich um einen absoluten Nahschuss gehandelt habe, um hier der staatsanwaltschaftlichen Sprecherin Claudia Krauth zu folgen.

Für den aufmerksamen Leser bedeutete dies, dass es offenbar an einem richtigen Beweis mangelte – trotz Obduktion.

Erstaunlicherweise verzichtete die Staatsanwaltschaft Stuttgart auf eine Obduktion der Opfer. Die angeblich eindeutige Täterschaft sowie der Tatablauf dienten hier als Voraussetzung für diese Anordnung.

Der Leiter dieser Staatsanwaltschaft, Mahler, erklärte am 12. März 2009 den Verzicht damit, dass die Angehörigen der Opfer vor weiteren Verletzungen geschützt werden sollten.

(SPIEGEL-ONLINE vom 12. März, 12.34 Uhr, „Tim K. litt an Depressionen„.)

Auch erklärte er zu diesem überraschend frühen Zeitpunkt, dass die überwiegende Zahl der Leichen bereits freigegeben worden wäre.

Zuvor hatte es noch geheißen, dass wenigstens die beiden Opfer aus dem Autohaus obduziert werden sollten. Das schien auch Sinn zu machen, schließlich handelte es sich um einen ganz anderen Tatort. Doch wurde diese Obduktion kurz darauf ebenfalls fallen gelassen.

Die Pressemitteilung der Polizei und der Staatsanwaltschaft vom 12.März 2009

hatte dagegen erklärt, dass neben dem mutmaßlichen Täter auch dessen beiden Opfer aus Wendlingen obduziert worden wären!

Hatte die Pressemitteilung der Obduktion vorgegriffen?

Begründung für die nicht erfolgte Obduktion unter anderem: Täter steht fest und ist tot. Nur dieser sollte obduziert werden.

Interessant ist hier, dass zuerst eine Obduktion der Opfer in Wendlingen geplant gewesen ist, dort, wo auch der angebliche Täter zu Tode kam. Und nicht etwa in Winnenden, 40 Kilometer entfernt, und auch nicht der Tote im dortigen Park, dem 3. Tatort-Schauplatz.

Geradezu bestürzend ist die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft trotz dreier Tatorte und trotz in Wirklichkeit fehlender Beweise in Winnenden auf einen klaren Nachweis des Tatablaufes verzichtete. Denn wie soll der Tatablauf ohne genaue Obduktion genau rekonstruiert werden?

Erfolgte ein Abgleich zwischen allen Geschoss-Projektilen und der Tatwaffe?

Wie soll das schon lange angekündigte, aber immer noch nicht präsentierte ballistische Gutachten aussehen, wenn auf einen erheblichen Teil der Beweisführung, nämlich die genaue Untersuchung aller Opfer, verzichtet worden ist?

Gibt es da etwa ein Problem?


B. Die Frage nach der Munition.


Nach den obigen Recherchen und den daraus resultierenden erschreckenden Erkenntnissen, lag es nahe, auch in Sachen Munition nach Unstimmigkeiten zu forschen.

1. Der Täter.


Am 11. wie auch am 12. März hatte es überall noch geheißen, das die angebliche Tatwaffe, die Beretta, sich unverschlossen in einem Schrank des Schlafzimmers seiner Eltern befunden hätte.

Am 13. März 2009 dagegen hieß es, zum Beispiel laut der BERLINER MORGENPOST, dass die Ermittler diese Information korrigieren mussten und nach neuen Erkenntnissen die Waffe aus einem der verschlossenen Waffenschränke des Vaters entnommen worden sei. Wahrscheinlich habe er, Tim Kretschmer, die achtstellige Zahlenkombination gekannt, so die BERLINER MORGENPOST weiter.

Hier stellt sich nun die Frage, warum es vorher geheißen hatte, die Waffe hätte sich ungesichert in einem Schlafzimmerschrank befunden?

Wer hatte dies gesagt oder behauptet? Da sie ja nicht mehr dort gewesen sein kann, ist der Beweis, dass sie sich dort befunden hätte, ohnehin sehr problematisch. Wer es wissen muss, das sind die Eltern Kretschmer, vor allem der Vater. Nur von ihm kann diese Angabe gekommen sein.

Möglicherweise hat er aber auf Anraten seines Anwalts diese Aussage zurückgenommen und durch jene ersetzt, dass sich auch die Beretta im Waffenschrank befunden habe.

Wie dem auch sei, die Waffe soll danach wieder im Schlafzimmerschrank gelegen haben. Und aus dem Zahlenschloss des Waffenschrankes wurde eines, welches nur mit dem entsprechenden Schlüssel geöffnet werden konnte.

Der FOCUS widmete der Frage, wie der angebliche Täter an die Munition gelangt sein soll, am 10. April 2009 einen Artikel. Laut FOCUS soll die Polizei bezweifelt haben, dass sich Tim Kretschmer alle Patronen beim Vater besorgt habe. Sie konnte aber auch keinen Beweis erbringen, dass er sich diese Munition direkt oder über einen Mittelsmann bei einem Händler besorgt habe.

Im Artikel wurde des weiteren ein anonymer Kriminalbeamter mit folgenden Worten zitiert:

„Sollte sich der Täter über Wochen oder Monate mit Munition eingedeckt haben, spräche das für eine längerfristige Planung des Amoklaufs.“

Eine leere Satzhülse nennt man so etwas.

Der Vater soll 13 erlaubnispflichtige Waffen besessen haben, 9 Groß- und Kleinkalibergewehre sowie 4 Revolver. Sie sollen getrennt von der Munition, 4.900 Schuss, gelagert worden sein.

Die Pistole wurde hier nicht aufgeführt.

Allerdings wurde im FOCUS noch ein „Polizeibericht“ erwähnt, welcher den Fund weiterer Munitionspackungen in Schränken und in einer Sportschützentasche auswies.

Dies ist insofern bemerkenswert, weil einerseits über die Herkunft der Munition gerätselt wurde, die Tim Kretschmer bei sich gehabt haben soll, andererseits über diese Munitionsmenge hinaus sich noch weitere verteilt im Haus der Kretschmers befunden hätte.

Ein kleiner Widerspruch.

Am 13. März 2009 hatte es noch geheißen, dass der Vater 15 Waffen sowie 4.600 Schuss Munition in zwei Waffenschränken aufbewahrt habe.

Außerdem wurde mitgeteilt, dass die Ermittler 112 Patronenhülsen sowie 109 unbenutzte Patronen des Täters gefunden hätten.

Diese Informationen können nur von der Polizei selbst gekommen sein.

SPIEGEL-ONLINE vom 14. März 2009 („Klinik und Tims Eltern streiten über Psychotherapie“)

berichtete dann wieder, dass sich die Beretta in dem Nachtschränkchen des Vaters befunden haben soll.

Die Angaben zur Munition des vermeintlichen Täters hatten zuerst noch mehr oder weniger stark geschwankt, bis am 4. April 2009 durch die Behörden die genaue durch diese ermittelte Zahl bekannt gegeben wurde.

Demnach soll Tim Kretschmer seinen Tag angeblich mit genau 284 Schuss Munition begonnen haben. 156 Schuss will man zuletzt bei seiner Leiche noch vorgefunden haben. Demnach muss er insgesamt 128 Patronen verschossen, aber auch verloren haben.

Dabei sei angemerkt, dass die Polizei bzw. die Spurensicherung diese Anzahl nur ermitteln kann, wenn sie sämtliche Hülsen und Patronen aufgefunden hat.

Dies ist durchaus möglich.

In der gemeinsamen Pressemitteilung der Polizei und der Staatsanwaltschaft Stuttgart vom 22. Mai 2009 heißt es, dass von dem Täter 113 Patronenhülsen aufgefunden wurden nebst den 171 nicht abgefeuerten. Zusammen 284 Stück.

Dies bedeutet erst einmal, dass der Täter von seinen 284 Patronen genau 15 Stück verloren haben muss. Womit die Angaben bzw. Behauptung der Polizei, des Polizeipräsidenten Hetger und des Innenministers Rech, dass in den Fluren der Albertville-Schule „hunderte“ bzw. „eine Unmenge“ von nicht benutzten Patronen aufgefunden worden sind, schlichtweg falsch sind.

„Wenn man sich die Schule anschaut und die nicht benutzte Munition auf dem Boden betrachtet, kann man nachvollziehen, was noch hätte geschehen können“ , so Landespolizeipräsident Erwin Hetger.

(Zum Beispiel zitiert im SPIEGEL-ONLINE vom 11. März 2009, 19.18 Uhr).

Das klingt dramatisch, ist aber nichts weiter als ein hohles Gefasel. Entweder hatte er keine Ahnung von dem gehabt, weil er es nur nachgebrabbelt hatte, oder er hatte tatsächlich die 15 nicht benutzten Patronen sonst wo liegen gesehen – und gelogen.

Offenbar hatte man hier unbedingt dramatisieren wollen, d.h. es bestand der Vorsatz, genau dies zu tun.

Und hier lautet nun die Frage:

Warum soll der Täter ausschließlich in der Schule Patronen verloren haben?

Waren die Taschen zu voll gewesen? Hat er sie bei seiner anschließenden Flucht verloren? (Der genaue Ort dieser Patronen in der Schule wurde leider nie bekannt gegeben).

Wenn ja, warum nicht auch später? Wo doch die Wahrscheinlichkeit weitaus höher gewesen wäre!

Nämlich laufend, möglicherweise kletternd, wieder laufend, laut Igor Wolf unglaublicherweise das Magazin angeblich mit einer Hand, der linken, ladend?

In seinem Wagen soll man nichts gefunden haben. Ungewöhnlich genug.

Es gibt keine Meldung, dass der Täter während seiner Flucht weitere Patronen verloren haben soll.

Aber sein gutes Messer soll er verloren haben, laut Igor Wolf.

Sollten diese Informationen nicht veröffentlicht worden sein, falls es sie gäbe, würde sich die Frage nach deren Anzahl stellen und die Antwort eine entsprechende Reduktion der abgegebenen Schüsse zur Folge haben. Dann allerdings wären die oben angegebenen Mengen falsch!

Da der Täter laut Polizei und Staatsanwaltschaft in Wendlingen 46 Schüsse abgegeben haben soll, muss er demnach in Winnenden 67 Patronen verschossen haben.

58 Patronen in der Schule.

9 Patronen auf Franz-Josef Just im Park des Klinikums.

Von den in Wendlingen vom angeblichen Täter abgegebenen 46 Schüssen werden von der Polizei präzise genannt:

13 Schüsse auf die beiden Männer im Autohaus;

12 Schüsse aus dem Autohaus heraus.

Somit bleiben noch 21 Schüsse übrig.

Laut Markierungen der Spurensicherung kommen 6 Schuss auf dem Gehweg gegenüber dem Autohaus hinzu. Nach den Polizeiangaben soll der vermeintliche Täter kurz vor bzw. während der angeblichen Straßenüberquerung einen Schuss abgegeben haben – macht 7 Schuss.

Somit bleiben noch 14 Schuss übrig.

(Der Kringel für die Spur 22 soll hier außen vor gelassen werden).

Diese 14 Patronenhülsen sollten nun auf dem Areal bei der Firma „Ritter-Aluminium“ zu finden sein, denn auf dem Hof für die Gebrauchtfahrzeuge war keine Hülsenspur auszumachen. Zumindest später nicht.

Nun werden dem Tim Kretschmer von der Polizei auch die drei auf den Vorbau abgegebenen Schüsse zugeschrieben.

Es bleiben noch 11 Schuss übrig.

Der kleine Parkplatz vor „Ritter-Aluminium“ wies eine Vielzahl von Markierungen auf, die hier wieder alle nummeriert worden sind. Es war allerdings im Nachhinein nicht mehr ersichtlich, welche Markierungen den Hülsen und welche den Blutspuren gegolten hatten.

Zu nennen wäre hier aber noch jenes Geschoß, welches das Loch in einem Glas bei Festool verursachte, gegenüber dem Hof von Hahn.

Bleiben noch 10 Schuss übrig.

Wir können ansonsten nur noch auf das Handy-Video zurückgreifen sowie auf die Tatsache, dass ein Geschoß die beiden Polizisten in ihrem Fahrzeug schwer verletzt hatte. Das Video hat allerdings den Nachteil, dass es irgendwann einsetzt und wir nicht wissen, was sich kurz davor ereignet hatte. Möglicherweise nichts, aber wir wissen es nicht.

Auf dem Handy-Video ist jene Person auf dem Parkplatz in einer Situation als Schütze durchaus wahrzunehmen. Auf der verschobenen Tonspur sind 2 Schüsse zu hören.

Etwas später, in einer hektisch-verwackelten Sequenz, sind genau 7 Schüsse zu hören, die akustisch den vorherigen beiden gleichen und demnach aus der selben Waffe und aus zumindest ähnlicher Entfernung stammen müssen.

Jetzt bleibt nur noch ein Schuss übrig. Und da sich Tim Kretschmer selbst erschossen haben soll und somit die letzte Patrone aufgebraucht haben dürfte, scheint die Rechnung aufgegangen zu sein.

Ja, wenn sich nicht noch 5 Hülsen nahe dem am Straßenrand geparkten VW-Touran befunden hätten.

Es sind 5 Schuss zu viel. Und es liegt sicherlich kein Additionsfehler bei der Polizei vor.

Diese Hülsen können den polizeilichen Angaben gemäß somit nicht dem vermeintlichen Täter zugeordnet werden. Tatsächlich gibt die Polizei an, dass ein Beamter 5 Schüsse aus einer MP in Richtung Alu-Ritter-Parkplatz abgegeben habe. Die MP5 verwendet ebenfalls 9x19mm-Munition, so dass die nahe dem VW Touran aufgefundenen Hülsen durchaus der Polizei-MP zuzuordnen sein könnten. Wir konnten während einer mehrfachen Begehung des Geländes tatsächlich kein weiteres Spurenfeld, welches den Standort des Polizeischützen gekennzeichnet hätte, ausfindig machen.

Wie zuvor geschildert, müsste dieser Polizist widersinnig ungedeckt gestanden sein. Vor allem kann dieser Schütze nicht in das Heck des VW Touran geschossen haben. Er wurde stattdessen selbst beschossen. Die Lage der Hülsen lässt auch die Vermutung zu, dass entgegengesetzt zum Parkplatz geschossen wurde. Und da wir nicht annehmen wollen, dass die Polizei ihre eigenen Kollegen unter Feuer nimmt, bleibt sie auch in dieser Situation eine äußerst dringende Erklärung schuldig.


Die Frage nach den Magazinen für die Pistole.


Die Behörden haben nicht feststellen können, woher diese beträchtliche Munitionsmenge von 284 Patronen gekommen ist. Zwar hat man den Vater Kretschmer stark verdächtigt, doch bis auf eine Schachtel mit 50 Patronen, die sich laut Kretschmer bei oder in der Nähe der versteckten Beretta befunden haben soll, hatte das Fehlen aus dessen Munitionsbestand nicht eruiert werden können.

Außerdem hat die Polizei keinen Kauf der übrigen Munition durch Tim ermitteln können.

Die Behörden haben letztlich nur angenommen, dass Tim diese Munition heimlich in kleinen Mengen beim Vater abgezweigt haben könnte. Daraus wurde geschlussfolgert, dass Tim seinen Amoklauf längerfristig geplant haben soll.

Allerdings ist diese Schlussfolgerung absolut unzulässig, weil man hier etwas auf einer Grundlage unterstellt, die mangels Beweisen nur auf einer Annahme fußt.

284 Patronen der Beretta wiegen zusammen mit der Waffe sowie wenigstens zwei Magazinen rund 8,3 kg.

Dies alles muss der Täter in mehreren Taschen verstaut und herumgetragen haben. Abzüglich verschossener und verlorener rund 73 Schuss auf jeden Fall immer noch ein beachtliches Gewicht, um damit zu Fuß aus der Schule in Winnenden und in großer Eile zu flüchten.

Unterbringungsmöglichkeit: große Jackentaschen, weniger in einer normalen Hose. (Kein Kampfanzug), Schultasche (nur bei Tim Kretschmer).

Befanden sich die Patronen in Schachteln, waren sie einzeln oder beides?

Die Anzahl der Magazine wurde nie genannt. Selbst zum Schluss nicht. Da war immer noch von Patronen die Rede, die man bei dem toten Tim Kretschmer gefunden habe. Wo waren die Magazine?

Man kann von wenigstens 2 Magazinen ausgehen. Jörg Kretschmer hat angegeben, dass seine Beretta mit zwei Magazinen im Schrank gelegen haben soll.

Doch kann auf Grundlage des offiziellen Tatablaufs daraus geschlossen werden, dass es sich um mehr als zwei Magazine gehandelt haben muss.

Gehen wir dieser Frage in Winnenden nach.

Rund 60 Schuss soll der Täter laut Polizei in der Schule abgegeben haben, und dies erscheint auch nachvollziehbar. Nach der Berechnung aufgrund der Polizeiangabe müssen es 58 Schuss gewesen sein.

Etwa: 15 Schuss gleich 1 Magazin in der Klasse 9c, 30 Schuss gleich 2 Magazine in der 10d bei zwei Auftritten, sowie möglicherweise 13 Schuss gleich fast 1 Magazin verteilt auf die Tür der 9c, die Tür des Chemieraumes, auf die drei Lehrerinnen und den letzten vielleicht in Richtung der ersten Polizeibeamten.

So oder so ähnlich könnte es gewesen sein.

Nun erscheint es aber gar nicht wahrscheinlich, dass der Täter während der Morde in den Klassenzimmern draußen im Gang zwei Magazine Patrone für Patrone nachgefüllt hat. Selbst wenn man davon ausgeht, dass er ein Magazin immer in Reserve gehalten haben könnte, um nicht „blank“ da zu stehen.

Ist diese Form von Nervenstärke wahrscheinlich?

Besteht nicht etwa der Eindruck, dass der Täter wenigstens 4 (gefüllte) Magazine bei sich getragen haben könnte?

Zum Schluss wird der Täter keine Zeit gehabt haben, um das zuvor fast verschossene Magazin mit den einzelnen Patronen neu zu bestücken. Er musste flüchten, weil die Polizei vor der Tür stand.

Da er aber anschließend im Park den Franz-Josef Just gleich mit 9 Schüssen niedergeschossen haben soll, müsste er theoretisch zuvor in der Schule sogar dreimal nachgeladen haben.

Ist dies glaubhaft? Oder gar ein fünftes Magazin?

Woher sollen diese Magazine gekommen sein? Warum hatte die Polizei die Magazinfrage nie thematisiert?


2. Die Polizei.


Die Spurensicherung will in Wendlingen 13 Hülsen an Polizeimunition vorgefunden haben.

(Zum Beispiel laut FOCUS vom 6. April 2009).

Von der Wertstraße habe wir die 5 Hülsen (Spur Nr. 3, 4, 5, 6, 7) des einen Polizisten von der Kreuzung beim „Luxor“, 3 Hülsen (Nr. 11, 12, 13) beim Hänger sowie eine unter dem Polizeiwagen (Nr. 9). Hinzu kommen zwei nicht mehr auffindbare Spuren, von denen eine (Nr. 10) äußerst wahrscheinlich und die andere (Nr. 8) möglicherweise der Polizeimunition zuzuordnen wäre. Wir können somit von 10 Polizeipatronen ausgehen, möglicherweise auch 11.

In der ersten Version des Tatablaufes in Wendlingen hatte es noch ganz konkret geheißen, dass die Polizei bzw. ein Polizeibeamter genau 8 Schüsse auf den Täter abgegeben und diesen auch verwundet habe.

Quelle der 8 Schüsse war die Polizei selber.

Das Ändern der Version und die nun nicht mehr erscheinende Mengenangabe bedeutet aber nicht, dass diese Zahl falsch gewesen ist.

Tatsächlich könnte diese Angabe der Richtigkeit entsprechen, weil ja sein Kollege schlichtweg nicht mehr erwähnt wurde - da man es ja in die Richtung auslegen könnte, dass dessen Schussabgaben im Zuge dieser Nichterwähnung unter den Tisch gefallen wären.

Wie auch immer. Jedenfalls bleiben somit nur 3 wenn nicht sogar nur 2 Hülsen übrig.

In der Wand von Alu-Ritter finden sich drei markierte Einschüsse (Spuren 69, 70, 71. Nr. 67 scheint eine Beschädigung durch Splitter zu sein).

Aber immerhin war aus dem FOCUS vom 6. April 2009 zu erfahren, dass ein Polizeibeamter 5 Schüsse aus seiner MP in Richtung des Täters abgegeben haben soll. Deren Schusswirkung müssen wir an der Firmenwand zu suchen haben.

Eines dieser Geschosse mag den linken Knöchel Tim Kretschmers zerschmettert haben, auch wenn dies von der Polizei so nicht dargestellt wird. Und es kann auch nicht der MP-Schütze gewesen sein, denn die Beine Kretschmers waren aus dessen Richtung durch die geparkten Fahrzeuge verdeckt. Also 4 Schuss plus 1.

Allerdings: wo befinden sich die Markierungen dieser Hülsen?

Davon einmal abgesehen, dass die Polizei mit ihrer Munitionsangabe indirekt bestätigte, dass zuvor überhaupt nichts passiert war, um den vermeintlichen Täter zu stellen, hätten wir nun die 15 oder sogar 16 Stück Polizeimunition beisammen. Statt der angegeben 13 Stück.

Womit haben wir es hier zu tun? Mit einer Polizei, die es nicht schafft, bis 20 zusammenzuzählen?

Außerdem dürfte nun die Akustik des kleinen Videomitschnitts aus Richtung Festool auch nicht mehr stimmen, der ja bei der Szene vor dem Autohaus deutlich eine Anzahl Schüsse, auch jene der Polizei, aufgezeichnet hatte.

Entweder ist das Video echt und die Polizei lügt oder das Video ist eine Fälschung und somit ebenfalls eine Lüge.

Allerdings hatte ein Zeuge von UPS gegenüber der FRANKFURTER ALLGEMEINE ebenfalls erzählt, dass die Polizei sich hinter parkenden Fahrzeugen verschanzt und immer wieder geschossen habe.

Hülsen der Polizeimunition? Fehlanzeige. Schusswirkung? Nicht erkennbar.

Siehe hierzu auch das zugehörige Update.

Und was ist mit den drei Schusslöchern in dem VW-Touran gegenüber Alu-Ritter, für die ausschließlich die Polizei in Frage kommt?

Diese Situation existiert ja bei der Polizei nicht. Zumindest gegenüber der Öffentlichkeit. Warum?

Somit haben wir den Nachweis, dass auch bei der Polizeimunition einiges nicht stimmt.

Eines steht fest: die Angaben der Polizei sind hier ebenfalls falsch.

Weiter zu:

Teil 5 - Desinformationskampagne

Zuletzt geändert: 27/07/2022 14:40