(Autor: Rüdiger Rohde)
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Dem angeblichen Täter soll es also gelungen sein, mit seiner Beinwunde ins Autohaus Hahn zu flüchten. Dort soll er sogleich einen Verkäufer mit seiner Waffe bedroht haben, um die Herausgabe eines Autoschlüssels zu erzwingen. Der angesprochene Verkäufer soll dann gesagt haben, dass er einen Autoschlüssel holen müsse und sei daraufhin Richtung Betriebsbüro weggegangen und geflüchtet.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Womit der vermeintliche Täter offenbar nicht gerechnet zu haben scheint.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Offensichtlich muss der angebliche Täter dann sehr sauer gewesen sein, denn er ging daraufhin laut Polizeibericht in den hinteren Verkaufsraum, um dort den Autoverkäufer Denis Puljic sowie dessen Kunden Sigurt Wilk, die da gerade ein Verkaufsgespräch führten, schussgewaltig niederzustrecken. Der Täter soll auf kurze Distanz gleich 13 Schüsse auf die beiden Männer abgefeuert haben. Der Schrank hinter ihnen soll anschließend ganz durchlöchert gewesen sein, so berichtete ein Mitarbeiter später im TV.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Soweit die offizielle Geschichte durch die Behörden. </font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Das Autohaus Hahn. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Man stellt nun fest, dass es sich bei dem Autohaus Hahn um eine ganz besondere Firma handeln muss, mit ganz besonderen Mitarbeitern.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Während draußen, gegenüber und fast vor der Tür nach den Angaben der Polizei eine ganze Weile wüst herum geschossen wurde, hat sich offenbar im Autohaus Hahn niemand dafür interessiert. Hätte jemand mit Hilfe der dortigen Vollverglasung nachgeschaut, nur ein einziger, dann hätte die Schießerei beobachtet werden und die anscheinend stocktauben Mitarbeiter (und Kunden) informiert werden können. Und nicht nur das, man hätte einen blutverschmierten Mann mit einer Waffe in der Hand auf die Firma heranhumpeln sehen können. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Nein, stattdessen befanden sich alle ordnungsgemäß auf ihren Plätzen, wo offenbar nichts zu hören und zu sehen war. Verkäufer wickelten gelassen ihre Verkaufsgespräche ab und ein Mann am Schalter soll ungezwungen den Pistolenmann empfangen haben. Und das alles auch noch während der Mittagspause.</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Autohaus Hahn von vorne. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Ist dies nicht eigenartig?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Bei der gegenüber befindlichen Paketdienst-Firma DPD hatten Angestellte nicht nur über das Schulmassaker in Winnenden gesprochen, man war laut Zeugen nach dem Vernehmen des Schusswechsels auch nachschauen gegangen. Auch wenn diese Mitarbeiter nichts Wesentliches gesehen haben, doch hat es eine Reaktion gegeben, eine ganz normale Reaktion. Überall. In allen Firmen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Nur nicht im Autohaus Hahn. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Dieser Umstand müsste auch dem oberflächlichsten Beobachter aufgefallen sein. Und er lässt nur einen einzigen Schluss zu.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>(Als wir gegenüber dem Autohaus fotografiert und vermessen hatten, hatten wir auch ohne Lärm die Aufmerksamkeit von gleich drei Mitarbeitern zugezogen, die uns durch das Glas beobachteten). </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>13 Schüsse aus naher Distanz auf zwei sitzende und unbewaffnete Männer. Das erinnert an den Toten im Park der psychiatrischen Klinik in Winnenden.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Ausgehend davon, dass der Mörder zuvor wieder nachgeladen haben musste, was aber nur noch im Gehen und direkt beim Eingang gewesen sein kann, muss er sich ja bei dieser Gelegenheit abermals fast verschossen haben. Nur noch 2 Schuss im Magazin, aber die Polizei draußen und der andere Autoverkäufer mit einem Kunden in seiner unmittelbaren Nähe. Offenbar war es ein wütender, impulsiver Doppelmord gewesen, aber wieder einmal kein intelligenter.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Warum der angebliche Täter gleich dreizehn mal auf kurze Distanz auf die beiden Männer geschossen hat, bleibt ungeklärt.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Um zu demonstrieren, wie wütend er, der Täter, gewesen war?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Um zu demonstrieren, dass er, der Täter, Amok lief?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Und falls ja, wem wollte er es demonstrieren?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Warum wurde sonst niemand erschossen?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Und warum waren Autoschlüssel danach offenbar kein Thema mehr? </font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Autohaus Hahn, Innenansicht. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Der Mörder hatte also die beiden wehrlosen Männer aus nächster Nähe gleich mit 13 Schüssen erschossen und daher das Magazin seiner Waffe wechseln müssen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Gleich nebenan, nur wenig durch eine Blende abgetrennt, hatte sich ein anderer Verkäufer befunden, der sich zuvor ebenfalls ganz gelassen mit einem Kunden in einem Verkaufsgespräch befunden hatte.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Auch sie hatten vorher offenbar nichts mitbekommen und scheinen erst von den Schüssen 6 Meter nebenan aufgeschreckt worden zu sein.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Deswegen waren sie - offensichtlich - auch nicht geflohen, sondern hatten sich in Deckung begeben und erst in dem Moment, als der Täter das Magazin wechseln musste – und das muss man aus der Deckung ja auch erst einmal wahrnehmen oder beobachten, die Gelegenheit zur Flucht durch den Hinterausgang (zum Parkplatz für die Gebrauchtfahrzeuge) ergriffen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Dabei hatte der angebliche Täter ja noch großes Glück, dass die beiden Polizisten, mit denen er zuvor noch so eifrig geschossen hatte, freundlicherweise auf eine direkte, schnelle Verfolgung verzichtet hatten. Wir erinnern uns: laut Polizei soll der Täter irgendwelche Autoschlüssel verlangt haben. Er muss demnach herumgestanden sein und ein wenig gewartet haben. Denn schließlich sei ein Holen der Schlüssel von einem Mitarbeiter vorgetäuscht worden.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Man kann also zusammenfassend feststellen, dass die Angestellten des Autohauses Hahn und die Kunden bei bester Aussicht alle Vorgänge draußen vor der Tür ignoriert haben, sie haben es sogar ignoriert, als der Täter mit der Waffe in der Hand von einem Mitarbeiter die Autoschlüssel verlangt hatte, andere sollen erst durch die Schüsse in unmittelbarer Nähe aufmerksam geworden sein. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Nichts sehen und nichts hören? Nichts sagen sowieso.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Der überlebende Autoverkäufer Leonardo Borazio ist für das Fernsehen interviewt worden – an seinem Arbeitsplatz übrigens, und dennoch seltsam unaufgeregt.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Er schilderte dem Reporter, was sich an jenem Tag nur wenige Meter von ihm entfernt ereignet haben soll. Dies schaffte er, ohne auf den Täter einzugehen, ohne ihn zu benennen oder zu beschreiben, Verletzungen zu bemerken, keine Erwähnung der Schießerei vor dem Autohaus, keine Erwähnung der Polizei, nicht einmal eine Story um die Herausgabe eines Autoschlüssels.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Unbeantwortet blieb auch die Frage, wie lange der - offenbar - dümmliche Täter seine Waffe nachgeladen und warum er den Flüchtenden nicht nachgeschossen hatte.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Dieses Interview blieb in bemerkenswerter Weise alles andere als informativ.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Andere Zeugen vom Autohaus sind bedauerlicherweise nie öffentlich geworden.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Der FOCUS gab in einem Artikel vom 16. März 2009 an, dass sich etwa zehn Personen im Verkaufsraum des Autohauses aufgehalten haben sollen: zwei Kundendienstmitarbeiter, zwei Mitarbeiterinnen im Betriebsbüro, ein weiterer Angestellter an der Kasse, drei Autoverkäufer und zwei Kunden.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Es ist aber nicht geklärt, wer von diesen Personen tatsächlich anwesend gewesen war. Denn zu dem beschriebenen Zeitpunkt war Mittagspause. Es ist somit auch nicht geklärt, wer den Täter tatsächlich zu Gesicht bekommen hat.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Situation im Autohaus kann sich so niemals ereignet haben, jedenfalls nicht in dem offiziell geschilderten Kontext zur vorherigen Situation mit der Schießerei. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Es kommen nur folgende Möglichkeiten in Betracht:</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>1. Die Geschichte von der Überraschung im Autohaus ist komplett gelogen und es hat sich alles ganz anders dort abgespielt.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Problem: es gibt Zeugen, die nicht umgekommen sind.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>2. Die vorherige Schießerei ist eine Erfindung.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Problem: es gibt eine Reihe von Spuren, sofern diese nicht nachträglich gelegt worden sind, es gibt Zeugen, welche die Schüsse zumindest gehört und teilweise gesehen haben, es gibt einen Zeugen, der zumindest einen Teil dieser Situation beobachtet hat, und es existiert jene vom SPIEGEL gezeigte kurze Video-Sequenz, welche zumindest die „Belagerung“ des Autohauses anzeigt, aber auch das an der Ecke stehende Polizeifahrzeug nahe dem Luxor.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>3. Da die Situation mit der Schießerei auf der Straße die Situation im Autohaus ausschließt, andersherum aber auch die Situation im Autohaus jene der Schießerei ausschließt, bleibt als einzige Erklärung für diese beiden Situationen nur noch jene übrig, dass beide Ereignisse in etwa parallel stattgefunden haben müssen. Zuerst im Autohaus und einen Tick später die Schiesserei auf der Straße.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Es gibt keine andere Möglichkeit, um diese beiden Ereignisse zu verknüpfen, ohne dass sie sich gegenseitig ausschließen. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Und es liefert uns den Nachweis, dass mindestens zwei Personen involviert gewesen sein müssen – ein echter und ein falscher Täter. Wobei die Person auf dem Gehweg nicht als der Mörder im Autohaus in Betracht kommen kann! Da es sich laut Polizei bei dieser Person um Tim Kretschmer gehandelt haben soll, besitzt dieser somit ein Alibi für die Morde bei Hahn.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Der tatsächliche und uns unbekannte Mörder muss sich bereits im Autohaus befunden oder es gerade betreten haben. Dort startete er seinen Überfall und ermordete Denis Puljic und Sigurt Wilk mit aggressiven 13 Schuss. Er beschränkte das Töten nur auf diese beiden Männer.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Schüsse im Autohaus müssen das Signal gewesen sein, um sofort auf der Straße den Schusswechsel zu beginnen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Wir wissen nicht, ob es sich bei der Person auf dem Gehweg um Tim Kretschmer gehandelt hat oder nicht.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Aber eines stellen wir hier ganz sicher fest: die vorgestellten Erkenntnisse ergeben nun einen Sinn, die Lügen der Polizei und der Staatsanwaltschaft ergeben keinen Sinn… </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Rolle des Tim Kretschmer bleibt dennoch ungeklärt, ebenso wie auch seine Beziehung zu dem Mörder im Autohaus.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Situation soll sich nach dem Doppelmord im Autohaus wie folgt dargestellt haben:</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Der Täter habe seine Waffe nachladen müssen, woraufhin der noch anwesende Verkäufer Borazio und sein Kunde die Gelegenheit zur Flucht ergriffen hatten.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Laut DPD-Mitarbeitern sollen die Angestellten des Autohauses Hahn zu DPD geflüchtet sein. DPD befindet sich gegenüber dem Haupteingang des Autohauses. Demnach müssen diese Mitarbeiter durch die Werkstatt nach vorne heraus geflohen sein. Dies ist insofern nicht uninteressant, weil es die Frage erlaubt, warum sie nicht durch die Hintertüren Richtung des Firmengeländes von „Ritter-Aluminium“ geflüchtet sind. Außerdem wird die Belegschaft kaum geschlossen geflohen sein. Hier besteht noch Klärungsbedarf.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Doch zurück zum Täter im Autohaus. Dieser hatte natürlich ganz eilig das Magazin wechseln müssen, waren doch schließlich Polizisten auf seinen Fersen, um nicht zu sagen: sie befanden sich in unmittelbarer Nähe. Schließlich hätte der Täter nicht wissen können, dass die beiden Polizisten ihm gar nicht nachsetzten. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Normalerweise nicht.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Wir wissen nicht, wie die beiden eingangs erwähnten PHK Rehm und PHK Schäfer weiter vorgegangen sein sollen. Oder was sie sonst noch zu tun hatten. Sollte sich vielleicht einer von ihnen dem Autohaus über den Werkstattbereich angenähert haben? Ein Polizist war jedenfalls vor dem Autohaus nahe dem Gehweg hinter einem Fahrzeug in Deckung gegangen - laut einer Videosequenz von SPIEGEL-TV.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Es passierte aber nichts. Trotz der Schüsse im Autohaus, die angeblich erst wenig später gefallen sein sollen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Polizisten verlegten sich interessanterweise auf eine mittelalterlich anmutende Belagerung der Vorderseite des Autohauses.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Nur: welche Polizisten? PHK Rehm und PHK Schäfer sollen angeblich uniformiert gewesen sein; der Polizist, der bei SPIEGEL-TV auf dem Gehweg vor dem Autohaus hockte, war aber eindeutig zivil gekleidet.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Was wurde aus den beiden Beamten, PHK Rehm und PHK Schäfer? Was unternahmen sie? Ihre Geschichte endet hier. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Doch dann, es soll angeblich etwa gegen 12.15 Uhr gewesen sein, soll ein weiterer Streifenwagen der Polizei Esslingen eingetroffen sein. Dieser soll erstaunlicherweise direkt vor dem Haupteingang vorgefahren sein, um dort rund zehn Meter vor dem Eingang zum Stehen zu kommen. Dort stand er auch später noch, als die Spurensicherung ihrer Arbeit nachging und die ersten TV-Leute ihre Kameras aufgebaut hatten.</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Autohaus Hahn mit dem Streifenwagen nahe dem Eingang. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Laut der offiziellen Erklärung sei dieses Polizeifahrzeug daraufhin vom innerhalb des Gebäudes befindlichen Täter mit insgesamt 12 Schüssen beschossen worden, jedoch soll dabei so gut wie kein Schaden angerichtet worden sein.</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Links am Bildrand der Streifenwagen. Unter dem Schild „Hahn Automobile“ die Glasscheibe mit den Schusslöchern. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Auch hier sehen wir uns einer absurden Situation gegenüber.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die neu eingetroffenen Kollegen von der Polizei sollen gleich direkt vor die Tür der Autohandlung gefahren sein. Da sie sich somit einem äußerst hohen Risiko ausgesetzt haben müssen, würde man der Polizeidarstellung folgen, ist dieses Verhalten als unglaublich dumm und fahrlässig zu bewerten. Unwissenheit kann es nicht gewesen sein.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Und es erstaunt noch etwas ganz anderes:</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Laut BILD vom 12. März hatte der Polizeidirektor von Esslingen, Hans-Dieter Wagner, gesagt, dass der Täter in ein Firmengebäude geflüchtet sei. Und dass er dort mindestens 12 Schüsse durch die Scheibe auf einen Streifenwagen abgegeben habe.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>In der ZDF-Reportage (Teil 3, auf youtube) sagte er folgendes:</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>„Er hat ganz offensichtlich aus dem Autohaus nach draußen gefeuert, als er die heranfahrenden Polizeikräfte bemerkt hatte. Unter anderem – Sie sehen hier im Hof noch einen Streifenwagen, der eine… äh… Streifspur aufweist. Also, für uns ein eindeutiges Indiz, dass er auf die herannahenden Polizeikräfte gezielt und geschossen hat.“ </font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Der Polizeidirektor von Esslingen war im März 2009 ein gefragter Mann. Nur an den Antworten hatte es leider „gehapert“. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Wir folgen dem großartigen Kenntnisstand des Herrn Wagner mit Entzücken. 12 Löcher in der Scheibe, von denen auf Fotos (nur) 9 ersichtlich sind. Offensichtlich. Und was die Richtung der Schüsse anbelangt: es gibt nur zwei. Offensichtlich. </font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Die Durchschüsse im Glas der Autohandlung Hahn. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Ansonsten scheint sich der Herr Wagner offensichtlich nicht ganz so sicher gewesen zu sein. Doch zum Glück hatte er vor dem Autohaus mit dem direkt vor dem Eingang abgestellten Polizeiwagen ein „Indiz“ stehen gehabt. Weil die Aussagen seiner Untergebenen offensichtlich wenig erhellend gewesen sind.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Was war aber aus den todesmutigen Polizisten geworden, welche den Wagen vor den Eingang gefahren haben müssen? Die hätte man doch fragen können?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Aber: wo sind sie denn abgeblieben? Hatten diese etwa das Weite gesucht? </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Sie waren verschwunden. Zumindest für die Öffentlichkeit, denn eine weitere Aktivität ist auch hier nicht bekannt.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Eine ganz merkwürdige Situation. Vielleicht waren auch dem Polizeidirektor Wagner innere Zweifel gekommen, so dass er sich lieber nur auf das „Indiz“ vor der Tür berufen wollte.</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Ein Beamter der Spurensicherung vor den Durchschüssen. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Betrachten wir uns die Löcher in der Scheibe. Erst einmal kann man feststellen, dass nur 9 von den 12 Durchschusslöchern auf veröffentlichten Fotos dokumentiert sind. Auf einem privaten Video wurde der Verbleib des zehnten Geschosses offensichtlich: es steckte von innen in dem Metallrahmen zwischen der großen oberen und der kleinen unteren Glasscheibe.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Es gibt bedauerlicherweise kein Fotomaterial von der unteren kleinen und verdeckten Scheibe. Da diese aber nachweislich herausgenommen und ausgewechselt wurde, müssen wir an dieser die Beschussschäden der übrigen beiden Kugeln vermuten.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die 9 sichtbaren Durchschüsse scheinen, soweit ersichtlich, tatsächlich von innen nach außen abgegeben worden zu sein, weil sich die Löcher nach außen wie Trichter öffnen, wie es bei Durchschüssen üblich ist. Schuss 10 erfolgte ebenfalls von innen.</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Schusswirkung von vier Geschossen durch das dicke Glas. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Auffällig ist hier das Schussbild. Während sechs Durchschüsse relativ nah zueinander angeordnet sind und somit einen präzisen Waffengebrauch aufzeigen, fallen drei Durchschüsse aus dem Rahmen. Diese sind viel zu weit oben und dürften in den Himmel gegangen sein. Die drei restlichen müssen sehr flach abgegeben worden sein, einer in den Rahmen, zwei durch das untere Glas.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Somit haben wir ein Schussbild mit sechs präzisen (evtl. Richtung Polizeifahrzeug), drei flachen (welche den Polizeiwagen oder noch eher den dort abgestellten alten VW-Golf zwischen den Reifen beschädigt hätten,) und drei scheinbar unmotiviert nach oben ins Nichts abgegebenen Geschossen (Himmel oder Hubschrauber?).</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Das Schussbild der 9 von 12 Geschossen. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die sechs präzise abgegebenen Schüsse sollen ja auf den Streifenwagen vor der Tür abgegeben worden sein. In der Tat zeigt eine TV-Aufnahme bei Regio-TV in einer Einstellung, dass sich der Streifenwagen genau in der Schusslinie gemäß den Löchern in der Scheibe befunden hatte.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Sechs präzise Schüsse und nur ein Streifschuss rechts hinten am Fahrzeug? </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>War der Polizeiwagen nicht groß genug gewesen, um ihn zu treffen? Auf wen oder was soll dort geschossen worden sein? Der davor befindliche weiße Kombi wurde nicht ein einziges Mal getroffen!</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit></font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Der Streifenwagen vor dem Autohaus. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Auf dem Screenshot von Regio-TV wird zudem deutlich, dass sich das Polizeifahrzeug zwar in Schussrichtung befunden hat, doch der Winkel dürfte nicht so recht passen. Der Wagen steht nicht parallel zur Schussbahn, sondern in einem spitzen Winkel zu diesem. Das macht einen Streifschuss unmöglich. Das Geschoss hätte in das Fahrzeug einschlagen müssen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Da dem nicht so ist, ist dieser Polizeiwagen niemals aus dem Autohaus heraus beschossen worden. </font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Hier ist die Markierung deutlich zu sehen. Eine Spurennummerierung ist nicht ersichtlich. Der Vergleich mit dem obigen Bild macht es deutlich: ein Streifschuss durch eine aus dem Autohaus abgegebene Kugel ist nicht möglich. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Als einziges Fahrzeug mit Beschädigungen wurde ein alter VW-Golf markiert, welcher sich zusammen mit dem oben erwähnten weißen Kombi in etwa zwischen Glasfassade und dem Polizeiwagen befunden hatte. Dieser VW-Golf hatte zwei von der Spurensicherung markierte Bereiche an der Frontscheibe, die gemeinschaftlich mit der Spur Nr. 29 gekennzeichnet worden sind. Es handelt sich dabei nicht um Einschüsse ins Glas, sondern um eher oberflächliche Beschädigungen, wie sie durch Splitter entstehen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Vollkommen ungeklärt sind die von der Spurensicherung großflächig markierte Spur Nr. 27 außen vor der kleineren Scheibe der Fassade (Glassplitter?) und daneben ein einzelner Kringel als Spur Nr. 28, der auf Blut oder eine Patronenhülse hinweisen könnte. Allerdings hatte sich hier allen bisherigen Ermittlungen zufolge niemand aufgehalten. Von der Polizei bzw. von der Staatsanwaltschaft gibt es dazu keinerlei Informationen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Noch einmal kurz zurück zu dem Verbleib der 12 durch die Scheibe abgegebenen Schüsse.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Gegenüber waren die Spuren 15 bis 21 markiert worden. Ein Stück weiter haben wir die Spuren 22 und 23. Das Loch in der Fassade der Logistik-Firma wurde mit 24 nummeriert, die beiden Löcher im schwarzen Van mit 25 und 26. Vor dem Autohaus wiederum die Spuren Nr. 27-29, wobei die Herkunft von Nr. 27 und vor allem 28 unklar sind. Der Polizeiwagen könnte demzufolge Nr. 30 erhalten haben, doch ist dies nirgendwo belegt.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Schüsse durch das Glas vom Autohaus hat es aber definitiv gegeben. Doch wo sind diese in weiterer Folge abgeblieben? Sie scheinen nicht dokumentiert worden zu sein. (Selbst bei verminderter Energie der deformierten Geschosse).</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Besonders auffällig an der Spurennummerierung ist der Umstand, dass der Streifschuss am Polizeifahrzeug zwar hübsch eingekringelt wurde, aber keine Spurenziffer erhielt, zum Beispiel mit der Nummer 30.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Ein Pappschild mit einer Nummer war ebenfalls nicht zu erkennen gewesen.</font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Skizze zur Spurenlage vor dem Autohaus Hahn. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>SPIEGEL-TV (Amoklauf in Winnenden, 4. Teil auf Youtube) hatte eine kurze Videosequenz ausgestrahlt, welche etwa aus Richtung Festool gefilmt worden ist. Offensichtlich war man auch dort aufmerksam geworden.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Diese kurze Sequenz zeigt in ihrem Ausschnitt eine Situation vor dem Autohaus Hahn. Zu sehen ist ein Polizist in Zivilkleidung, weißer Kapuzenpulli, der neben dem Gehweg vor dem Autohaus hockt, gedeckt durch ein Fahrzeug. Zu erkennen ist auch der Polizeiwagen hinten beim Casino „Luxor“ sowie jener auf dem Vorhof der Autohandlung nahe dem Eingang. Akustisch wahrzunehmen sind bei dieser Videosequenz drei Schüsse sowie drei Schüsse in einer anderen Tonlage. </font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Der Polizist auf dem Gehweg in Deckung. Screenshot aus dem von SPIEGEL-TV ausgestrahlten Video. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Es ist nicht ersichtlich, wer diese Schüsse abgegeben hat. Da es sich um zwei Waffen handeln muss, kann es sich zum einen um Polizei- und Täterwaffen oder um zwei Polizeiwaffen gehandelt haben. Auf jeden Fall schoss auch die Polizei, was der SPIEGEL-Redakteur übrigens ebenso empfand.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Nun kann man, muss man fragen, worauf die Polizei geschossen haben will. Hat sie den Täter im Autohaus genau erkennen können? Hatte die Glasfassade von außen nicht gespiegelt, wie bei den meisten der späteren TV-Bilder? Hatte die Polizei vorne schon gewusst, dass sämtliche Mitarbeiter aus der Autohandlung geflohen waren? Und hat sie demnach schon gewusst oder etwa nur geahnt, dass der angebliche Täter auf eine Geiselnahme verzichten würde?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Was für einen Eindruck muss man hier bekommen? </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Dass wir eine Western-Szene vor uns haben? </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Nicht nur das: auch zu dieser Situation konnten später keine Markierungen der Spurensicherung vorgefunden werden. Das betrifft einerseits weitere Hülsen an Polizeimunition vor dem Autohaus, andererseits aber auch der unerklärliche Verbleib der Schusswirkung der Polizeipistolen.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Wie ist das möglich? Wie ist das die ganze Zeit möglich? </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Kann sich der angebliche Täter möglicherweise auch kurz im Werkstattbereich aufgehalten und sich dort den Polizisten gezeigt haben? Von dieser Örtlichkeit gibt es keinerlei Bildmaterial. Beschädigungen an der Fassade konnten dort im Nachhinein jedenfalls nicht vorgefunden werden. Und im dicken Glas des Schauraumes außer den erwähnten 12 Löchern, von denen alle zehn sichtbaren von innen abgeschossen worden sind, kein einziges weiteres Loch.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Spurensicherung hätte diesen Befund sicherstellen, markieren und nummerieren müssen. Dafür gibt es allerdings keinen einzigen Hinweis. </font>
<font 16px/inherit;;inherit;;inherit>Eine Schiesserei beim Autohaus, aber keine Schusswirkung und keine Markierungen für die Patronenhülsen. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Was stimmt nun hier wieder nicht? </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Ist das vorhandene Spurenbild falsch, keine Hülsen und keine Schusswirkung, oder sind die durch die Polizei abgegebenen Schüsse falsch?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Bestand das Spurensicherungsteam aus einer Bande von unfähigen Schwachköpfen? Und hatten sie abermals nichts markieren können, weil sie schlichtweg rein gar nichts vorgefunden haben?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Was mag nun naheliegender sein?</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Dieses Filmmaterial wirft neue Fragen auf. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die gezeigte Vorgehensweise der Polizei entspricht nicht den Vorstellungen, dass Unbeteiligte geschützt werden sollen. Es sei denn, sie hätten bereits gewusst, dass es im Autohaus keine Unbeteiligten mehr gegeben hatte. Aber woher? Vor allem aber zeigt es eine Situation, die mit der Spurenlage nicht vereinbar ist.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Von der Situation im Autohaus haben wir keinerlei Kenntnis. Weder sind uns die Spuren im Inneren bekannt, noch die Handlungen der beteiligten Personen. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Klar ist, dass nichts klar ist. Weder die genaue Ankunft des Polizeiwagens direkt vor dem Eingang des Autohauses, noch – und erst recht – der Verbleib der Besatzung. Unklar ist, ob sich der Mörder noch im Autohaus aufgehalten hat oder nicht. Eher nicht, möchte man annehmen. Auch ist nicht klar, wann genau tatsächlich die 12 Schüsse von innen durch die Glasscheiben abgegeben worden sind. Nur eines ist deutlich geworden: zuerst die 12 Schüsse durch die Scheibe, dann das Polizeifahrzeug davor auf den Hof gestellt - mit der Schramme am Seitenfenster.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die Polizisten vorne machten keine Anstalten, in das Gebäude einzudringen oder mit Annäherungen in günstige Schusspositionen Druck auf den angeblichen Täter auszuüben. Stattdessen belagerten sie das Gebäude, und dies erstaunlicherweise nur auf der Vorderseite.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Und sie hinterließen dabei keine Spuren.</font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Die bei SPIEGEL-TV ausgestrahlte Videosequenz (siehe oben) suggeriert vielleicht nur einen Schusswechsel zwischen in Deckung befindlichen Polizisten und einem Täter im Autohaus, doch mag dieser Eindruck möglicherweise trügen. Einen Beweis dafür gibt es auch nicht. Zwar hielt die Kamera in einer sehr schlechten Bildqualität eine Situation vor Hahn fest, doch gibt es mittlerweile starke Anzeichen, dass die Schüsse auf der Rückseite des Autohauses fielen. </font>
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Dazu konnte einiges Bemerkenswertes festgestellt werden, was aber zu einem späteren Zeitpunkt in einem eigenen Kapitel dargelegt werden soll.</font>
Siehe dazu das Kapitel Wendlingen 2.6.
<font 20px/20px;;inherit;;inherit>Weiter zu:</font>